Am 25.01.2020 fand in Dortmund ein Seminar zu den Grundlagen der Beizjagd unter der Leitung von Joachim Ruscher (Obmann f. Greifvögel im JV NRW) und Ingeborg Klein, langjährige Falkner/in, statt. Die interessierten Teilnehmer hörten bereits zu Anfang aufmerksam zu, als man den Einstieg über den historischen Weg über Asien, Persien bis hin zu uns erläuterte – beginnend 800 vor Christus über das Mittelalter, in dem die Falknerei eine große Bedeutung zum Nahrungserwerb hatte.
Im 18. Jahrhundert mit dem Einzug der „Modernen Waffen“, den Flinten, verlor die Beizjagd erheblich an Bedeutung und wurde erst in den 1930er Jahren wieder verstärkt durchgeführt und sogar in zwei Verbänden DFO (Deutscher Falkenorden) und dem ODF (Orden Deutscher Falkoniere) organisiert. Deutschland zählt aktuell ca. 1800 Mitglieder.
Mittlerweile ist die Falknerei sogar als Immaterielles Kulturerbe der UNESCO seit 2016 anerkannt. Nach der Vorstellung der heimischen Greifvogelarten mit Lebensart und Lebensraum wurde eindrucksvoll über die Aufgaben des Falkners, die Nachzucht, Pflege, Auswilderung, das Abtragen, die Konditionierung und Haltung referiert. Die Gefährdungen der Greife damals und heute sind ebenfalls verdeutlicht worden. Wussten Sie eigentlich, dass 80% der gesamten Weltpopulation des Rotmilan in Deutschland vorkommt?
Im zweiten Teil des Seminars wurden unter Einsatz kleiner Jagdhelfer von zwei Habichten, zwei Frettchen und einer Hundedame den Kaninchen nachgestellt. Die Kursteilnehmer warteten gespannt darauf, das die Frettchen die Kaninchen aus den Bauen trieben. Während der Hund bereits am Anfang ein Kaninchen aus den Brombeeren scheuchte und den Habicht zum Flug animierte, obwohl der Rammler schnell im Dickicht verschwand, blieb er ohne Beute. Nach einiger Wartezeit, weil sich die Frettchen viel Zeit ließen die Baue zu erkunden, beendeten wir am Nachmittag das tolle Seminar in dem urbanen Umfeld Dortmunds mit vielen neuen Erkenntnissen. An dieser Stelle bedanken wir uns nochmals bei den Referenten und dem Jagdpächter, die uns dieses Erlebnis ermöglicht haben.
Stefan König
-Bildungsreferent-